Herzlich Willkommen in meinem Denkraum! Hier gibt es Lesenotizen zu meiner Lektüre und Blogposts zu den Themen, die mich interessieren. Mehr zu mir auf nilsmueller.info.

gutes Leben

Lesenotiz

08. August 2023

Die Spannung zwischen Freiheit und Verbindlichkeit

Der Umgang mit Freiheit will gelernt sein. Unsere Zeit ist – ausreichend ökonomische Privilegien vorausgesetzt – durch eine unüberschaubare Zahl an Möglichkeiten geprägt: Wir können jederzeit in jedes Land reisen, haben zehntausende Bücher innerhalb eines Tages in unserem Briefkasten und es gibt so viele Arten wie noch nie zuvor, sein Geld zu verdienen.

Lesenotiz

10. Juni 2023

Es braucht Berührung, Selbstwirksamkeit und Verwandlung

Hartmut Rosas Überlegungen zur Unverfügbarkeit und der Aggression, mit der wir der Welt gegenüber treten, führen ihn schließlich zu drei Momenten, die für eine echte Resonanzbeziehung notwendig sind: die Berührung, die Selbstwirksamkeit und die Verwandlung.

Lesenotiz

09. Februar 2021

Individualisierung stellt zu hohe Anforderungen an den Einzelnen

Mit der Individualisierung haben die Religionen nicht nur die Deutungshoheit über die Erklärung der Welt an die Wissenschaften verloren. Sie haben auch ihre moralisch-ethische Verbindlichkeit an das Individuum abtreten müssen. Damit wird dem Individuum jedoch eine gewaltige Bürde auferlegt: Es muss die Antwort auf seine persönliche Frage nach dem guten und richtigen Leben nun komplett selbst beantworten und damit im Grunde die komplette menschliche Geistesgeschichte individuell nachvollziehen.

Lesenotiz

13. November 2018

Podcasts zur Selbstoptimierung als säkulare Religion?

In den Vereinigten Staaten hat sich rund um einige Podcasts zum Thema der Produktivität und der Selbstoptimierung eine große Community gebildet. Jede Episode von Tim Ferriss, Joe Rogan oder Aubrey Marcus wird millionenfach angehört. Auf diese Weise werden Smoothies, Selbstfindungstrips, Nahrungsergänzungsmittel und vieles mehr zum alltäglichen Bestandteil eines großen Teils der Gesellschaft.

Lesenotiz

18. Oktober 2018

Was bleibt, wenn alles „lustig“ und „ironisch“ ist?

Wenn die Welt ernst ist, hilft es, mit ein wenig Humor dagegen zu halten. Doch was, wenn plötzlich alles nur noch „ironisch“ kommentiert wird und es uns immer schwerer fällt, ernsthafte Themen auch ernsthaft zu diskutieren? Diese Frage diskutiert Brett McKay in seinem Podcast The Art of Manliness mit dem Jeopardy-Seriengewinner Ken Jennings, der kürzlich sein Buch Planet Funny veröffentlicht hat.

Lesenotiz

14. Dezember 2015

Eine Anleitung für das Leben? Vier Ideen aus „Wie wir sind“ von Vincent Deary [mit Video]

Eine Anleitung für das Leben, wäre das nicht praktisch? Ein kleines Handbuch mit „richtigen“ Verhaltensweisen für jede Lebenssituation? Mit seinem Buch Wie wir sind startet der britische Psychoanalytiker Vincent Deary seinen Versuch, eine solche Anleitung zu verfassen. Dabei rückt er in diesem ersten Band unseren Wunsch nach Sicherheit und einem vorhersehbaren Alltag in den Mittelpunkt und weiß Spannendes über den Prozess der Veränderung zu berichten:

Lesenotiz

26. August 2015

Drei Ideen aus „Perfektionismus“ von Raphael M. Bonelli

Bis vor ein paar Wochen habe ich an dieser Stelle Sachbücher ausführlich zusammengefasst. Jetzt versuche ich mich mal an einem etwas knapperen Format, das ich mir ganz dreist von Konrad Lischka leihe: die zwei, drei oder vier zentralen Punkte eines Buchs knapp und großes Drumherum. Den Anfang macht das Buch Perfektionismus des Wiener Psychiaters Raphael M. Bonelli, der einer Störung auf den Grund geht, die heute irgendwie als schick gilt:

Lesenotiz

16. Juni 2015

Über die Lebenskunst und die Freundschaft mit sich selbst

Wir fühlen uns gerne frei. Wir lieben das Gefühl, ungebunden zu sein und den eigenen Interessen und Neigungen nachgehen zu können, ohne dabei von gesellschaftlichen Erwartungen und religiösen Konventionen eingeschränkt zu werden. Doch gleichzeitig müssen wir lernen, mit dieser Freiheit umzugehen. Mit seinem Konzept der Lebenskunst gibt uns der Philosoph Wilhelm Schmid einen Leitfaden an die Hand.

Lesenotiz

03. Juni 2015

Wie sich das Selbst in der Moderne selbst erfinden muss

Die Idee der Freiheit durchdringt das aufgeklärte westliche Denken dermaßen, dass die vollkommene Hingabe an eine Religion oder eine Sache vielfach undenkbar erscheint. Doch mit dem Recht, sein Leben frei gestalten zu können, kommt auch eine unüberschaubare Vielzahl von Möglichkeiten und der Zwang Entscheidungen zu treffen.

Lesenotiz

09. März 2015

Mario Vargas Llosa über eine orientierungslose Moderne

Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht ein Feuilletonist oder selbsternannter bzw. zugeschriebener Intellektueller seinem Unbehagen über “das Internet”, “die Jugend” oder gleich “die Welt” Ausdruck verleiht. Ein weiterer Versuch stammt von dem peruanischen Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa.

Lesenotiz

23. Februar 2015

Ich denke nicht, ich tue – wie Gewohnheiten unser Leben bestimmen

Wir gehen gerne davon aus, dass wir jederzeit bestimmen können, was wir als nächstes tun. Und trotzdem ertappt man sich immer wieder dabei, auf einmal zum Kühlschrank gelaufen zu sein oder schon wieder auf das Handy geschaut zu haben. Mindestens ebenso wichtig wie unsere bewussten Entscheidungen sind nämlich etablierte Gewohnheiten, die wir immer und immer wieder durchführen, ohne uns dessen bewusst zu sein.

Lesenotiz

05. Februar 2015

Amanda Palmer über die Kunst des Fragens und den Sinn der Kunst

Eigentlich solltes es eines der einfachsten Dinge der Welt sein, andere Menschen um Hilfe zu bitten: die Nachbarn, wenn uns Mehl zum Backen fehlt, den Chef, wenn wir die spontane Hochzeit unseres besten Freundes besuchen wollen, oder die gute Freundin, wenn wir gerade ein wenig klamm sind, aber eine Autoreparatur ansteht. Der Frage, warum uns dies trotz einer guten Beziehung oder gar einer Freundschaft zu diesen Menschen oft so schwer fällt, geht die Musikerin Amanda Palmer in ihrer “thematischen Autobiographie” The Art of Asking nach.

Lesenotiz

09. Februar 2021

Individualisierung stellt zu hohe Anforderungen an den Einzelnen

Mit der Individualisierung haben die Religionen nicht nur die Deutungshoheit über die Erklärung der Welt an die Wissenschaften verloren. Sie haben auch ihre moralisch-ethische Verbindlichkeit an das Individuum abtreten müssen. Damit wird dem Individuum jedoch eine gewaltige Bürde auferlegt: Es muss die Antwort auf seine persönliche Frage nach dem guten und richtigen Leben nun komplett selbst beantworten und damit im Grunde die komplette menschliche Geistesgeschichte individuell nachvollziehen.